Und wieder fällt George Clooney ein Klavier auf den Kopf. Gott schenkt ihm sein Leben – gegen die Kaffeemaschine im Tausch. Sie wissen schon, die Kaffeemaschine, die nur mit den „richtigen“ Kapseln funktioniert. Werbung, what else! Doch wie vertragen sich Gottes Schöpfung und der Kapsel-Kaffee tatsächlich?
1,1 Gramm Aluminium werden pro Kaffeeportion für eine Kapsel benötigt. Das ist rund zehn Mal so viel, wie beim Kauf der vakuumverschweißten 250 Gramm Packung. Pro Minute werden weltweit 12.300 Nespresso Tassen getrunken. Das sind 13,5 Kilo Aluminiumverbrauch. Pro Minute. 811 Kilo in der Stunde und über 19 Tonnen am Tag. Jährlich ist das mit rund 7.000 Tonnen Metallabfall, beinahe so viel, als wenn man den Eifelturm zersägen würde.
Zur Gewinnung einer Tonne Primäraluminum werden ca. 13.000kWh Strom und 57m3 Wasser verbraucht. Dabei fallen jährlich Millionen Tonnen Rotschlamm an. Zur Erinnerung: Das war der Schlamm, der 2010 in Ungarn die Flüsse vergiftet hat. „Aluminium ist eine ökologische Wahl, weil es ein Metall ist, welches eine unendliche Recycelfähigkeit besitzt. Im Vergleich zur Erstherstellung werden bei der Wiederverwertung nur 5% Energie verwendet, “ heißt es dazu auf der Nespresso Website. Doch bei aller Marketing-Verschönerung bleibt die Frage: Warum braucht man überhaupt Aluminium zum Kaffeekochen, wenn normale Kaffeemaschinen das ja auch ohne können?
10 Kapseln kosten übrigens 3,50 Euro. Das sind 35 Cent pro Stück. Bei 5-6 Gramm Kaffee pro Kapsel sind das zw. 60 und 70 Euro pro Kilo Kaffee. Mein Lieblingskaffee, der Jambo Bio-Espresso in der ganzen Bohne kostet im Vergleich dazu 15,75 Euro pro Kilo. Und – apropos Gott – unseren Nächsten, den Kaffeebauern wird dabei ein gerechter Lohn gezahlt. Der Kapsel-Kaffee ist also vier Mal teurer als frisch gemahlener, biologisch angebauter und fair gehandelter Kaffee. Und dabei sind die Unterschiede der Kapsel bei der Öko- und Sozialbilanz im Sinne einer Vollkostenrechnung noch gar nicht berücksichtigt.