Die Militärmusik muss bleiben! Oder warum ich das Österreichische Bundesheer liebe.

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„Ein letztes Mal marschiert die Salzburger Militärmusik auf, um Bundespräsident Heinz Fischer anlässlich der Festspieleröffnung zu begrüßen“, so die Ansage in der Sendung „Salzburg heute“, an diesem Sommertag im Juli 2015. In Salzburg gab es Demonstrationen und lautstarkes Aufbegehren gegen die Einsparungen bei der Militärmusik – denn die geplante Dezimierung sei de facto deren Abschaffung. Zu zwölft könne man nun einmal den Radetzkymarsch nicht blasen. Wenn diese Einsparungspläne alle Wirklichkeit würden, man stelle sich vor, dann, ja dann würde der berühmte Radetzkymarsch nur mehr einmal jährlich erklingen, und da nur als Zugabe*.

Das sind die echten Sorgen des Bundesheers in Österreich. Ja, sie murren, weil Ausrüstung und Gerät unzureichend sind, die Verpflegung miserabel und wenn die Übungen jemals Ernstfall würden, frage nicht. Aber demonstrieren, Medieninteresse, öffentliche Diskussion – das gibt es nur bei den Einsparungsplänen für die „Musi“.

I love you, Österreichisches Bundesheer. Denn Soldaten, die in die Tuba blasen, Soldatinnen, die den Trommelwirbel intonieren und Generäle, die den Taktstock schwingen, haben eines gemeinsam: so lange sie das tun, so lange sie nur das tun wollen, so lange sie den Radetzkymarsch blasen, ja: so lange können sie nicht schießen. „Bella gerant alii, tu felix Austria ….cane.“ – „Kriege führen mögen andere, du, glückliches Österreich …musiziere“, so könnten wir das berühmte Zitat über die Heiratspolitik der Habsburger anpassen („tu felix Austria nube“ , „heirate“ heißt es eigentlich). Können wir statt der nächsten Schlacht bitte den Radetzkymarsch nochmal hören? „Datadám Datadám Datadám Damdám Dadadámdadám…oder: „Wann da Hund mit da Wurscht umman Eckstoa springt…“ peace 2

*Der Radetzky-Marsch (Armeemarsch II, 145) ist ein von Johann Strauss (Vater) komponierter und dem Feldmarschall Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz gewidmeter Marsch. Seine für Österreich-Ungarn symbolische Bedeutung hat er, weil Joseph Roth seinen Roman über den Untergang der Doppelmonarchie Radetzkymarsch nannte (aus Wikipedia). Der Marsch erklingt alljährlich beim Neujahrskonzert als Zugabe; der Dirigent leitet dabei nicht nur die Wiener Philharmoniker an sondern auch die Intensität und Lautstärke des mitklatschenden Publikums.